Twitter und Co. sollen in Europa Konkurrenz bekommen – Meta möchte Threads in der EU implementieren, ein genauer EU – Markteintritt ist aber nicht in Sicht.
Eines dürfte jetzt schon feststehen: für Meta und dessen Produkte wird es auch künftig schwierig sein, in Europa unter datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten Fuß zu fassen. Meta/Facebook hat enorme Probleme mit dem europäischen Datenschutzrecht, so dass also eine neue Messenger-Plattform des selben Hauses wohl einige Hürden zu überwinden haben wird.
Was genau ist das Problem für Meta?
Die EU hat vor kurzer Zeit den Digital Markets Act (DMA) auf den Weg gebracht. Dort sind so genannte Gatekeeper definiert, also solche Unternehmen, die in den vergangenen drei Geschäftsjahren einen Jahresumsatz in der EU von mindestens 7,5 Millionen € erzielten oder einen Börsenwert von mindestens 75 Milliarden € aufweisen sowie zusätzlich mindestens 45 Millionen Endkunden oder 100 Millionen gewerbliche Kunden als Nutzer haben. Diese Voraussetzungen werden von Meta sämtlich erfüllt. Dass dieser Konzern sein Geschäftsmodell auf das Sammeln von Daten und deren Verarbeitung stützt, dürfte mittlerweile niemandem mehr fremd sein. Daher ist dieses Geschäftsmodell per se zunächst einmal im Hinblick auf den DMA problematisch. Das Procedere beim Eröffnen eines Kontos und der mit dieser Anmeldung verbundene Datenaustausch zwischen Instagram und Threads verhindert schon grundsätzlich deshalb eine Genehmigung der Datenschutzbehörden innerhalb der EU.
Die irische Datenschutzbehörde will in Erfahrung gebracht haben, dass dieser Dienst wohl zunächst über eine App lediglich in Großbritannien angeboten werden soll, nicht aber in der EU.
Es ist noch nicht lange her, dass der EuGH Meta verboten hat, die Nutzerdaten ohne die ausdrückliche Zustimmung über mehrere Dienste hinweg zu verknüpfen. Es wäre daher nahezu vorhersehbar, dass sich der Meta – Konzern das nächste Verbot einhandeln würde, wenn es auch diesen Dienst so verknüpft, wie die anderen Dienste ebenfalls in der Vergangenheit.